Ein Besuch im Königreich wäre nicht komplett ohne den Duft von Oud. Dieser warme, holzige Duft — auch bekannt als Aoud oder Oudh — wird aus Agarholz (Adlerholzbaum) gewonnen. Wenn das Kernholz von Schimmelpilzsporen befallen wird, produziert es ein dunkles, öliges Harz, das wunderbar duftet: Oud. Der besonders angenehme Geruch und die Tatsache, dass seine Herstellung etwa 300 Jahre dauert, macht Oud sehr teuer. Der jährliche Oud-Markt erwirtschaftet etwa USD 6 Mrd., weshalb Oud auch oft als f...

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Natur

Oud in Saudi-Arabien

Oud in Saudi Arabia

Oud und Oudöl sind ein wichtiger Bestandteil des Lebens in Saudi-Arabien. „In jedem typischen Haushalt im Königreich finden Sie einige Tolahs [kleine Behälter] voll Oud”, sagt Abdullah Bahabri, Gründer der Parfümerie Nota Nota.
Oudholz wird auch gerne zu Hochzeiten und Verlobungen verschenkt. Es ist gebräuchlich, ein Stückchen Oudholz mit in die Geschenke für Eltern und enge Verwandte der Braut zu packen. Und während der Eid-Feiertage ist es Tradition, Oudholz zu verbrennen (Bukhoor), denn die Häuser sollen besonders gut duften, wenn Gäste empfangen werden. Während der Haddsch, wenn Muslime aus der ganzen Welt nach Mekka und Medina pilgern, liegt überall der Duft von Oud in der Luft. Kleine Päckchen mit Oudholzstückchen sind ein sehr beliebtes Souvenir, das Pilger von der Haddsch mit nachhause nehmen.

Woher kommt Oud?

Oud in Saudi Arabia

Dank der weitverbreiteten Nutzung und Multifunktionalität — manche schreiben Oudöl aromatherapeutische Eigenschaften zu, die Körper und Geist stärken — wird Agarholz auch als das „Holz der Götter” bezeichnet. Der Handel mit Agarholz geht zurück bis in die Antike; einige Texte berichten sogar, dass die Händler die berühmte Seidenstraße nutzten, um Agarholz aus China über Indien in den Mittleren Osten zu transportieren. Traditionell kam Oud aus Süd- und Südostasien (Indien, Bangladesch, China, Malaysia, Thailand, Indonesien und Vietnam), und die Verbrauchermärkte waren hauptsächlich Japan und der Mittlere Osten (Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigte Arabische Emirate). Heute haben sich sowohl die Versorgungszentren (inklusive Australien und Sri Lanka) als auch die Nachfrage (größtenteils in Westeuropa) ausgeweitet. Laut einem Geschäftsbericht von 2008, bleibt die Golfregion aber weiterhin der größte Importeur von Oud, denn hier werden etwa zwei Drittel des weltweit produzierten Ouds verbraucht. Saudi-Arabien allein konsumiert 60 Prozent des in die Golfregion importierten Ouds.

Oud-Düfte

Oud in Saudi Arabia


Und natürlich tragen viele Männer und Frauen Oud auch als Parfüm auf ihre Haut und Kleidung auf. Wenn Sie nach einem Duft suchen, der Sie immer an Ihre Reise ins Königreich erinnern wird, werden Sie hier fündig: Arabian OudAjmal Perfumes, Nota Nota Oudh, und Abdul Samad Al Qurashi. Auch einige westliche Parfümerien nutzen nun Oud für ihre Düfte, z. B. Tom Ford Oud WoodGiorgio Armani Privé Oud RoyalDior Oud Ispahan und Musk Oud by Kilian.